Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in der Google-Suche verändert nicht nur die Art und Weise, wie Menschen Informationen finden, sondern stellt auch bewährte SEO-Strategien auf den Prüfstand. Neue Funktionen wie „AI Overviews“ und der interaktive „AI Mode“ sind Vorboten einer neuen Ära der Informationsvermittlung. Der geschätzte Barry Schwartz von searchengineland.com hat dies sehr gut analysiert, ich fasse es auf Deutsch zusammen und ergänze noch ein paar Anmerkungen dazu.
Was verändert sich gerade in der Google-Suche?
Diese KI-generierten Zusammenfassungen (AI Overview) erscheinen direkt oberhalb der klassischen Suchergebnisse und beantworten Nutzeranfragen auf einen Blick. Das führt dazu, dass viele User gar nicht mehr auf externe Webseiten klicken müssen – vor allem bei einfachen, informationsbasierten Suchen. Die Folge: Ein spürbarer Rückgang der Klickzahlen auf organische Treffer. Nicht ganz neu, aber jetzt wird es massiv eingesetzt!
AI Mode
Der neue AI Mode ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern, komplexe Fragen in einem dialogbasierten Format zu stellen. Die KI liefert umfassende, kontextbezogene Antworten – basierend auf einem leistungsstarken Sprachmodell. Der Clou: Diese Antworten lassen sich aktuell kaum durch klassische Webanalyse-Tools erfassen, was die Messung des Website-Traffics erheblich erschwert.
Herausforderungen für die SEO-Branche
Die Einführung dieser KI-Funktionen hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Sichtbarkeit und Performance von Websites:
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Weniger organische Klicks: Antworten direkt in der Suche verringern die Notwendigkeit, überhaupt Websites zu besuchen.
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Verändertes Nutzerverhalten: User gewöhnen sich an sofortige Antworten und erwarten zunehmend dialogorientierte Sucherlebnisse. Gerade für mobilie Nutzer bereits seit längerem zu erkennen.
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Erschwerte Erfolgsmessung: Traffic-Quellen über AI-Interfaces lassen sich schwer tracken, was die ROI-Messung von SEO-Maßnahmen verkompliziert. Hier sind jetzt natürlich die Tool-Anbieter gefragt!
Neue Ansätze: Wie SEO zukunftsfähig bleibt
Um in der KI-geprägten Suchwelt erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen ihre SEO-Strategien anpassen. Drei Ansätze gewinnen dabei an Bedeutung:
1. Generative Engine Optimization (GEO)
GEO ist ein neuer Optimierungsansatz, der sich auf die Funktionsweise generativer KI-Systeme wie Chatbots und Such-KIs konzentriert. Ziel ist es, Inhalte so zu gestalten, dass sie von diesen Systemen erkannt, verstanden und bevorzugt in ihren Antworten verwendet werden. Während klassische SEO darauf abzielt, in den Top-Suchergebnissen von Google zu erscheinen, zielt GEO darauf ab, in den Antworten der KI selbst aufzutauchen.
Zentrale Elemente einer GEO-Strategie:
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Informationsdichte und Autorität: Inhalte müssen präzise, faktenbasiert und fundiert sein. KI-Systeme bevorzugen Quellen, die als vertrauenswürdig gelten und einen echten Mehrwert bieten.
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Semantische Tiefe: Die Texte sollten verschiedene Begriffe, Synonyme und verwandte Themenbereiche abdecken, um die semantische Relevanz zu erhöhen. So wird sichergestellt, dass der Content für eine Vielzahl verwandter Fragen relevant bleibt (Beispiel: Auto, PKW, Kraftfahrzeug).
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Strukturierte Inhalte: Klare Überschriften, Absätze, Bullet Points und strukturierte Daten (wie FAQ-Schemata oder How-To-Markup) erleichtern es KI-Modellen, den Inhalt korrekt zu interpretieren.
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Kontext statt Keywords: Statt auf klassische Keyword-Dichte zu setzen, geht es bei GEO darum, den inhaltlichen Kontext umfassend abzudecken. Eine hohe thematische Kohärenz signalisiert der KI Relevanz.
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Aktualität und Quellenklarheit: KI bevorzugt aktuelle Informationen und klar zitierbare Aussagen. Auch wenn die KI nicht direkt zitiert, erhöhen gut dokumentierte und aktualisierte Inhalte die Wahrscheinlichkeit, in AI Overviews verwendet zu werden.
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Erweiterte Inhalte: Auch ergänzende Medien wie Infografiken, erklärende Videos oder interaktive Inhalte können die Wahrscheinlichkeit erhöhen, von KI-Systemen als qualitativ hochwertige Quelle erkannt zu werden.
2. Answer Engine Optimization (AEO)
Die Inhalte sollten gezielt Antworten auf konkrete Fragen liefern – kompakt, präzise und gut auffindbar. FAQs, How-To-Abschnitte und strukturierte Datenformate, etwa für die lokale Suche, sind hier besonders wirkungsvoll. Wer sich in der Vergangenheit bereits mit Schema.org und Wikidata befasst hat, ist hier klar im Vorteil!
3. Search Everywhere Optimization (SEvO)
SEO darf sich nicht mehr nur auf Google beschränken. Plattformübergreifende Optimierung – etwa für YouTube, Instagram, Amazon oder Sprachassistenten – wird entscheidend, um überall dort präsent zu sein, wo Menschen nach Informationen suchen.
Fazit: Jetzt auf den AI-Zug aufsteigen!
Die klassische Suchmaschinenoptimierung befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch. Wer auch in Zukunft Sichtbarkeit und Reichweite im Netz erzielen möchte, muss SEO neu denken – als ganzheitliche, plattformübergreifende Strategie, die den Bedürfnissen moderner Nutzer und KI-Systeme gleichermaßen gerecht wird. Ich denke, dass SEO Marketing allgemein gerade wieder sehr spannend wird. Die letzten zehn Jahre gab es nicht wirklich viele Neuerungen. Nun werden wir sehr kurze Innovationszyklen erleben, also am Ball bleiben!

Ich finde den Artikel sehr spannend. Die behandelten Themen sind nicht nur für SEO-Marketing-Experten, sondern für uns alle als Gesellschaft, die immer stärker von KI-Technologien abhängig wird, hochaktuell.
Es ist sehr hilfreich für Marketing Experten zu wissen, was man im Bereich SEO erwarten kann. So können wir uns darauf konzentrieren, SEO gezielt zu fördern und mit den aktuellsten Technologien weiterzuwachsen. Danke für den Beitrag!
Danke für das Lob, Georgy. Ich freue mich über deinen Kommentar