Die Internationalisierung einer Website bietet enormes Potenzial, neue Märkte zu erschließen und ein globales Publikum zu erreichen. Doch gerade bei mehrsprachigen Websites schleichen sich immer wieder Fehler ein, die die Nutzererfahrung beeinträchtigen und die Sichtbarkeit in Suchmaschinen schädigen können. Ein paar Gedanken dazu kann man hier schon finden: Drei Regeln für Internationale Seiten. In diesem Beitrag teile ich die häufigsten Stolperfallen aus meiner Erfahrung und gebe konkrete Tipps zur Optimierung.
1. Fehlende oder falsche hreflang-Tags
Die hreflang-Tags sind entscheidend, um Google und anderen Suchmaschinen mitzuteilen, welche Sprach- und Länderversionen einer Seite existieren. Wenn diese Tags fehlen oder falsch gesetzt sind, erlebe ich häufig, dass falsche Sprachversionen in den Suchergebnissen erscheinen oder Duplicate Content entsteht.
Mein Tipp: Ich implementiere hreflang-Tags immer korrekt im Head-Bereich oder via HTTP-Header/Sitemap. Dafür nutze ich Tools wie den hreflang-Generator von Aleyda Solis oder das Google Search Console URL-Inspection-Tool, oder überlasse dies direkt dem eingesetzten Plugin, mit dem ich die Mehrsprachigkeit steuere.
2. Automatische Weiterleitungen basierend auf IP oder Browser-Sprache
Viele Websites leiten Nutzer automatisch weiter, basierend auf der erkannten IP-Adresse oder Sprache des Browsers. Ich sehe oft, dass das zu Frustration führt – vor allem, wenn keine einfache Rückkehr zur gewünschten Sprachversion möglich ist.
Mein Tipp: Statt automatischer Weiterleitung biete ich eine dezente Sprachwahl an, zum Beispiel über ein Dropdown-Menü oder ein Pop-up. Dabei ermögliche ich Nutzern, ihre bevorzugte Sprache dauerhaft zu speichern. Automatische Weiterleitungen sind aus SEO-Sicht zudem ein Risiko.
3. Inkonsistente oder schlechte Übersetzungen
Maschinell übersetzte Inhalte ohne Qualitätskontrolle wirken unprofessionell und untergraben das Vertrauen der Nutzer. Ich habe schon viele Seiten gesehen, bei denen dadurch wertvolles Potenzial verschenkt wurde.
Mein Tipp: Ich arbeite immer mit professionellen Übersetzern oder nativen Sprechern. Dabei achte ich darauf, dass alle Inhalte – auch Navigationselemente und Meta-Daten – sauber lokalisiert sind.
4. Gemeinsame URLs für mehrere Sprachversionen
Ein häufiger Fehler ist, mehrere Sprachversionen unter derselben URL bereitzustellen und die Sprache dynamisch via JavaScript oder Cookies zu ändern. Das führt oft zu SEO-Problemen und schlechter Benutzererfahrung.
Mein Tipp: Ich setze immer auf eindeutig identifizierbare URLs für jede Sprachversion, zum Beispiel example.com/de/
und example.com/en/
.
5. Duplicate Content durch schlechte Struktur
Wenn Sprachversionen ohne hreflang-Tags oder mit zu ähnlichem Content indexiert werden, entsteht schnell Duplicate Content – mit negativen SEO-Folgen. Das habe ich in vielen Projekten beobachtet.
Mein Tipp: Ich setze hreflang-Tags ein, nutze canonical-Tags korrekt und sorge dafür, dass jede Sprachversion einzigartigen und relevanten Content bietet.
6. Keine oder schlecht sichtbare Sprachwahl
Nutzer sollten leicht erkennen und auswählen können, in welcher Sprache sie Inhalte konsumieren möchten. Wenn das fehlt oder unklar ist, kann das zu Absprüngen führen.
Mein Tipp: Ich platziere das Sprachmenü immer prominent – etwa im Header – und verwende klare Bezeichnungen wie „Deutsch“, „English“ statt Flaggen, die oft kulturell unpassend sind.
Fazit: Richtig vorgehen, von Anfang an
Eine gut umgesetzte mehrsprachige Website ist mehr als eine Sammlung von Übersetzungen. Sie erfordert technisches Feingefühl, sprachliches Know-how und ein durchdachtes Nutzererlebnis. Wenn Sie die oben genannten Fehler vermeiden, wird Ihre Website nicht nur international besser gefunden, sondern auch positiver wahrgenommen. Wichtig ist, dass man sich von Anfang an seine Gedanken über den Aufbau macht, später lässt sich dies nur mit einem erheblichen Mehraufwand ausbügeln.
Weiterlesen:
