Die für die Verwaltung der de-Domain zuständige Genossenschaft Denic hat gestern bekannt gegeben, dass ab dem 23.10 kürzere Domainnamen registriert werden können, für die eine Registrierung bisher nicht möglich war. Kurz bedeutet hier ein- oder  zwei Zeichen vor dem „.de“. Außerdem werden Domains, die einem Kfz-Kennzeichen (z.B. www.ko.de) oder einer TLD (z.B. www.com.de) entsprechen, sowie reine Zahlenkombinationen (www.1234567.de)  für die Registrierung freigegeben.

Bisher waren die beschriebenen Möglichkeiten gesperrt, was man über die Denic-Domainabfrage prüfen kann: Für die oben aufgeführten Beispiele erscheint die Fehlermeldung: „Keine gültige Domain“.

Welche Domainnamen sind interessant?

Attraktive Domainnamen sind Werte und werden für viel Geld gehandelt. Grundsätzlich gilt: je kürzer, desto besser. Zwar lassen sich aus zwei Buchstaben keine sinnvollen Wörter erstellen, doch für die Initialen von Privatpersonen oder die Abkürzung einer Firma reicht es allemal aus. Zudem kann man dem Domainnamen durch die Nutzung der Subdomain einen Wiedererkennungswert geben (z.B. urlaub.in.de). Abkürzungen für Bundesländer, Berufe, akademische Grade (www.dr.de) sind weitere Domainnamen mit einer nicht zu unterschätzenden Attraktivität.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit wird durch die Freigabe reiner Zahlendomains gegeben. Hier dürften insbesondere Jahreszahlen (www.1999.de), Postleitzahlen (www.48181.de)  oder Telefonnummern auf eine rege Nachfrage stossen.

Wie kommt man an eine neue de-Domain?

Wobei wir auch schon beim Problem wären – der Art und Weise der Vergabe von Domains.

„Da es sich um eine beschränkte Anzahl potenzieller neuer Domains handelt, und weil sich „First come – first served‘ als Verfahren bei der Domainregistrierung bewährt hat, entschieden wir uns bewusst wieder dafür“, begründet Sabine Dolderer die Vorgehensweise bei der Einführung.

Die Schnellen – und bei den attraktivsten Domainnamen ausschließlich diese – kommen also zum Zuge. Ist das sinnvoll oder gar fair? Wie gesagt, Domainnamen habe einen nicht zu unterschätzenden Wert. Warum geht man nicht den Weg einer öffentlichen Auktion? So könnte die Denic sicherstellen, dass zumindest die begehrtesten Domainnamen zu Marktpreisen veräußert werden.

Bei dem Verfahren, für das sich die Denic entschieden hat, werden die Registrierungsanfragen mit einem elektronischen Zeitstempel versehen, der im Millisekundenbereich arbeitet und als Nachweis über die Reihenfolge der Eingänge geht.  Die Vergabe erfolgt dann „First come – first served‘.

Am 23.10.2009 fällt um 09.00 Uhr der Startschuss. Die beste Namen dürften nach Sekunden(-bruchteilen) schon ein „Opfer“ von auf die Registrierung spezialisierten Firmen sein. Denn wie gesagt, es geht um viel Geld! Um hier mit zu spielen, sollte man sich in dem Bereich sehr gut auskennen – für eine Registrierung der eigenen Telefonnummer oder des Geburtstages dürfte es aber reichen!

UPDATE 23.10.2009, 17.25 Uhr:  So, das große Fressen ist erst einmal vorbei…

Hier ein paar interessante Blogposts zum Thema de-Domains:

SEO United: Goldgräberstimmung um de-Domains

Kritische Gedanken zu den Ergebnissen bei Marc.eu (offline)