Die Struktur einer Website ist ein zentraler Faktor für ihre Sichtbarkeit in Suchmaschinen. Eine oft diskutierte Entscheidung betrifft dabei die Verwendung von Subdomains – also eigenständigen Adressbestandteilen wie blog.beispiel.de
– im Vergleich zu klassischen Unterverzeichnissen (beispiel.de/blog
). Obwohl beide Varianten technisch funktionieren, haben sie unterschiedliche Auswirkungen auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO), oder genauer gesagt auf die Onpage-Optimierung. In diesem Beitrag betrachten wir die Chancen, Risiken und Best Practices rund um den Einsatz von Subdomains.
Was sind Subdomains – und warum sind sie relevant für SEO?
Subdomains sind im Grunde eigenständige Bereiche innerhalb einer Website, die in der URL vor der eigentlichen Domain erscheinen. Unternehmen setzen sie oft ein, um unterschiedliche Themenbereiche, Funktionen oder Zielgruppen voneinander zu trennen. Ein typisches Beispiel ist ein Corporate Blog, der unter blog.unternehmen.de
betrieben wird, während der Hauptauftritt unter unternehmen.de
liegt.
Aus SEO-Sicht sind Subdomains besonders relevant, da sie von Google in vielen Fällen als separate Websites behandelt werden. Das bedeutet, dass sie eigenständig gecrawlt, indexiert und bewertet werden – mit allen Chancen und Herausforderungen, die das mit sich bringt.
Die Chancen: Warum Subdomains eine strategische Option sein können
Subdomains bieten eine hohe Flexibilität. Sie ermöglichen es, unterschiedliche technische Systeme oder Content-Management-Systeme zu nutzen, ohne die Hauptseite zu beeinflussen. Für große Organisationen oder internationale Websites kann dies entscheidend sein – etwa wenn der Supportbereich technisch völlig anders aufgebaut ist als der Hauptshop oder wenn für verschiedene Sprachversionen getrennte Teams arbeiten.
Auch im Hinblick auf die Nutzererfahrung kann die Trennung sinnvoll sein. Wenn Inhalte sehr unterschiedlich sind – etwa ein redaktioneller Blog versus ein Onlineshop – kann eine Subdomain helfen, Klarheit zu schaffen. Zudem bieten Subdomains eine gewisse Schutzfunktion: Sollten beispielsweise auf einer Subdomain Probleme mit der Indexierung oder Sicherheit auftreten, ist die Hauptdomain davon unter Umständen weniger stark betroffen.
Die Risiken: Warum Subdomains SEO-technisch heikel sein können
Trotz dieser Vorteile gibt es gewichtige Nachteile. Der wohl größte: Google bewertet Subdomains in vielen Fällen wie eigenständige Domains. Dadurch wird die Autorität der Hauptdomain nicht automatisch auf die Subdomain übertragen. Backlinks, die auf beispiel.de
verweisen, stärken also nicht automatisch auch blog.beispiel.de
. Dies kann vor allem dann zum Problem werden, wenn SEO-Ressourcen knapp sind und nicht jede Subdomain gezielt betreut werden kann.
Ein weiteres Problem ist der technische und redaktionelle Mehraufwand. Jede Subdomain benötigt eigene SEO-Maßnahmen – von der OnPage-Optimierung über die Sitemap bis hin zur Performance-Analyse. Zudem kann es zu Problemen beim Crawling kommen: Google muss jede Subdomain separat verarbeiten, was insbesondere bei großen Seitenstrukturen zu Ineffizienzen führen kann.
Auch aus Sicht der Nutzerfreundlichkeit können Subdomains Nachteile mit sich bringen. Viele Besucher nehmen sie als getrennte Angebote wahr – das kann Vertrauen kosten, insbesondere wenn Design, Navigation oder Inhalte nicht konsistent sind.

Best Practices: So setzt man Subdomains sinnvoll ein
Die Entscheidung für oder gegen Subdomains sollte immer strategisch getroffen werden. Ein häufiger Fehler ist es, Subdomains nur aus technischen Bequemlichkeiten einzusetzen – etwa weil ein Entwicklerteam für den Blog lieber ein anderes CMS nutzt. Solche Entscheidungen sollten stets unter Einbeziehung der SEO-Strategie getroffen werden.
Wenn Subdomains eingesetzt werden, ist es wichtig, sie aktiv in die Gesamtstruktur der Website einzubinden. Dazu gehört eine sinnvolle interne Verlinkung zwischen Hauptdomain und Subdomain, um die Sichtbarkeit zu stärken und die Nutzerführung zu verbessern. Auch aus SEO-Sicht ist diese Verknüpfung wichtig, da sie hilft, Signale zwischen den Bereichen zu übertragen.
Zudem sollte jede Subdomain wie eine eigenständige Website behandelt werden – mit eigener Sitemap, eigener Analyse und eigener Optimierung. In der Google Search Console muss jede Subdomain separat hinzugefügt und überwacht werden. Nur so lassen sich technische Probleme oder Indexierungsfehler frühzeitig erkennen.
Fazit: Subdomains – kein SEO-Fehler, aber auch kein Allheilmittel
Subdomains sind kein grundsätzliches SEO-Problem, wie oft behauptet wird – aber sie erfordern eine bewusste Entscheidung und konsequente Umsetzung. Wer bereit ist, den zusätzlichen Aufwand zu betreiben, kann von der strukturellen und technischen Trennung profitieren. Für viele Anwendungsfälle – insbesondere im Bereich Content-Marketing oder beim Betrieb eines Blogs – ist allerdings ein Verzeichnis oft die effektivere Lösung. Es profitiert direkt von der Autorität der Hauptdomain und ist einfacher in eine ganzheitliche SEO-Strategie integrierbar, zumindest für Anfänger also die bessere Wahl.
Der Schlüssel liegt in einer klaren Strategie: Wer versteht, wann Subdomains sinnvoll sind und wie sie gepflegt werden müssen, kann sie gezielt zur Stärkung der Sichtbarkeit nutzen – ohne unnötige Risiken einzugehen.