Beim Surfen bin ich gerade zufällig darauf aufmerksam geworden, was für ein Jahresgehalt Philipp Lahm, der Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft, so bekommt. Zehn Millionen pro Jahr, das hört sich nicht schlecht an!

Aber das interessiert jetzt nicht, und ich war auch gar nicht auf der Suche nach dem Gehalt von Philipp Lahm. Vielmehr habe ich nach einem anderen Fußballer gegoogelt (ohne Gehalt). Und dann zum ersten Mal festgestellt, dass bei den kleinen Spielerporträts, die Google bei einer solchen Suche einblendet, auch Gehaltsangaben stehen. Die Daten der Profile kommen üblicherweise von Wikipedia, dort finden sich jedoch keine Gehaltsangaben, es muss also noch eine weitere Quelle angezapft werden. Mit diesem Profil werden viele Google-Nutzer schon die Info bekommen haben, die sie gerade benötigen, also Foto, Name, kurze Beschreibung, Größe, Geburtstag, und jetzt eben auch noch das Gehalt (wie genau diese Angaben sind, kann ich natürlich nicht beurteilen).

Was verdient Philipp Lahm?

Und so sieht das dann aus, auf der linken Seite (hier nicht sichtbar) werden die „normalen“ Suchergebnisse, also die organischen Resultate, aufgelistet:

Google-Knowledge-Graph-Beispiel

Ein schönes Google-Knowledge-Graph-Beispiel

Google Suggest, das sind die Suchvorschläge, die während der Eingabe einer Suche im Suchschlitz aufblitzen, hat mich dann zur Suchanfrage „Philipp Lahm Gehalt“ verleitet. Und siehe da, nun bekomme ich genau diese Info in noch größeren Buchstaben präsentiert, rechts das bereits erwähnte Kurzprofil. Das sieht dann so aus:

 

Philipp Lahm Gehalt

Google-Suche nach „Philipp Lahm Gehalt“

Google als Informationslieferant – nicht mehr als „Navigator“

Auf diese Weise habe ich die Information, die ich gesucht habe, dann in einer noch leichter lesbaren Variante. Und unten drunter die Gehälter von anderen, vergleichbaren, Spielern (vom FC Bayern). Die schaut man sich gerne auch noch an… Die wenigsten Google-User werden bei einer solchen Suchanfrage jetzt noch weiter suchen (z.B. um abzuklären, wie seriös diese Gehaltsangabe ist, oder ob es nicht auch Gehaltsangaben für 2013 gibt). Eine Suchanfrage wurde also vollständig beantwortet.

Und nach diesem Prinzip des Google Knowledge Graphen wird sich das Suchverhalten der Internetnutzer zukünftig ändern. Hier ist das mit dem Google Knowledge Graph noch einmal erklärt, übrigens auch mit einem Fußball-Beispiel. Dadurch werden Websites, die auf solche populären Suchanfragen setzen (und hierfür vielleicht eigene SEO-Landingpages mit Datenbankanbindung unterhalten – was bisher sicherlich eine gute Möglichkeit war, um Traffic abzugreifen), verlieren. Gerade die beliebten Suchen nach Prominenten wird Google immer besser bedienen können und so den Traffic bei sich behalten, anstatt ihn  als Navigator auf die jeweils besten Websites zu verteilen.

P.S. Bei der nicht minder interessanten Suche nach „Angela Merkel Gehalt“ bleibt der Knowledge Graph stumm. Ob das etwas mit der anstehenden Fußball-WM zu tun hat?